Die Schneidmühle bei Nister
Kurz nach 1871 erbauten die drei Brüder Schürg im Nistertal an der Arfelder Brücke unterhalb der Stadt Hachenburg ein Sägewerk, das mit Wasserkraft betrieben wurde. Bei dieser "Schneidmühle" richteten die Brüder um 1885 ein Ausflugslokal ein. Als man am 20. Juni 1887 den 25. Jahrestag der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches feierte, war ein Ausflug an die Schneidemühle Teil des Festtagsprogramms. Damals war Wilhelm Schürg Mitbesitzer und Wirt des Lokals.
1907 brannte das Sägewerk ab, wurde aber neu aufgebaut. Das weithin bekannte und als Ausflugslokal beliebte Hotel-Restaurant Schneidmühle musste 1971 dem Bau der Nistertalstraße weichen. Der Name Schneidmühle ist danach auf die neu errichteten Gebäude der Straßenmeisterei Hachenburg übergegangen.
Ursprünglich befand sich an der Stelle, an der die Köln-Leipziger Straße die Nister querte, wohl nur eine Furt. Wann dort eine Brücke errichtet wurde, ist unbekannt. Am 28. Februar 1585 wird anlässlich einer Güterübertragung eine Wiese (die underste Kernau) an der Nister gegenüber der Brücke genannt. Diese Beschreibung würde auf die Arfelder Brücke passen, wenn man die bisher nicht identifizierte Flur "underste Kernau" als die Flur Rennau annimmt, die noch heute im Bereich der ehemaligen Arfelder Brücke zu finden ist.
Nach Orthey hat die Furt bis zum Jahr 1672 bestanden. In einer Streitschrift aus dem Jahr 1672 zwischen Nister und Hachenburg wurde - so Orthey - vorgeschlagen: Von dem Nauberg bis uff Arfelden eine Brücke [zu] machen und ihr Vieh darüber treiben thäten. Doch 1672 war eine ältere Brücke offensichtlich nur zerstört gewesen. Denn in einer Beschreibung vom 20. Februar 1681 wird eine Wiese die hoid weiß [...] auf dem Arfeld an jener Stelle genannt, wo die Arfelder brück gestanden.
Wenig später war die Arfelder Brücke neu errichtet. In einer Gemarkungsbegehung am 10. Mai 1690 wird sie neben der Nister-Mühlenbrücke genannt. Sie war dort entstanden, wo der "kalckoffen seifen" in die Nister fiel. Doch sie scheint nicht lange gehalten zu haben. Vielleicht haben Hochwasser oder Eisgang sie zerstört. Jedenfalls erfolgten im Mai 1729 umfangreiche Bauarbeiten, die einem Neubau der Brücke gleichkamen. Der Weg bei der Arfeller Brücke wurde repariert und die Vorbrücke bei der neuen Brücke gemauert und gepflastert. Die Stadt zahlte dafür mehr als 65 Gulden. Aus dem Überschlag für den Materialbedarf zum Bau der neuen Brücke geht hervor, das man vorhatte, die steinernen Bögen über einem Holzgerüst, das aus Eichenstämmen und Buchenbrettern gezimmert wurde, mit Kalk und Sand zu mauern und den Bereich sowohl unter der Bruck als auf der Bruck mit Steinen auszukleiden. Man wollte die Steine der alten Brücke verwenden und einige neue Mauersteine besorgen.
Im Jahr 1876 wurde die alte Brücke durch eine neue Brücke an gleicher Stelle ersetzt. Die Arfelder Brücke, die etwa 300 Meter westlich der jetzigen Straßenbrücke gestanden hat, verschwand erst 1965 im Zuge des Baus der Nistertalstraße, als man eine neue moderne Brücke benötigte.
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