Jost Steup wurde am Ende des 30-jährigen Krieges (1618-1648) in Pfuhl geboren und am Sonntag an Laetare Anno 1648 (22. März 1648) in Pfuhl getauft. Seine Eltern waren Bäst Steup und Anna Katharina Denker. Insgesamt hatte die Familie zwölf Kinder, von denen fünf im jugendlichen Alter starben. Sein Vater übernahm die während der Kriegsunruhen verlassene großväterliche Hofstatt in Pfuhl, baute sie wieder auf, betrieb Ackerbau und Viehzucht und war ein wohlangesehener Mann.

Jost heiratete am 8. März 1716 Anna Maria Ditthardt, getauft am 21. Sonntag nach Trinitatis 1695 in Langenbach. Sie war die Tochter des Bauers Martin Ditthardt und seiner Ehefrau Ann Elß geb. Müller zu Langenbach. Nach seiner Heirat zog er zu seiner Frau nach Langenbach und lebte dort als Bauer, Gemeindevorsteher und Zimmermeister. Zusammen mit seiner Frau hatte er neun Kinder (6 Söhne und 3 Töchter) von denen die drei jüngsten im Säuglingsalter starben.

Als Zimmermeister hat er vermutlich das frühere Unnauer Schulhaus erbaut, nachdem die alte Schule im Jahr 1717 bei einer großen Feuersbrunst ein Raub der Flammen geworden war. Der Plan für das neue Schulgebäude und der Kostenanschlag hierzu wurden von ihm in Gemeinschaft mit dem Zimmermeister Martin Hofmann in Langenbach am 17. Oktober 1719 aufgestellt. Zu dem zweistöckigen Bau, der im untersten Stock die Schulstube, neun Schuh hoch, und im obersten Stockwerk die Lehrerwohnung, 7 1/2 Schuh hoch, erhalten sollte, wurden an Gehölz 22 Baumstämme für nötig gehalten. Er sollte 30 Schuh lang und 30 Schuh breit werden. Außerdem war in dem Plan der Anbau von Stallung und Scheune an das Schulgebäude für die Viehhaltung und die Unterbringung der Feldfrüchte des Schulmeisters vorgesehen. Schuldiener (Lehrer) in Unnau war zu der damaligen Zeit — seit 1715 — Johann Henrich Mohn, der sich am 18. April 1729 in zweiter Ehe mit Elisabeth Künkler, get. Sonntag Invocavit 1700, Tochter des verst. Bauers Johann Tönges Künkler und seiner Ehefrau Anna, geb. Zeiler zu Unnau verheiratet hatte, nachdem seine erste Ehefrau Maria Catharina Ende März 1728 in Unnau gestorben und am 23. März 1728 begraben worden war. Ob der Bau in der geplanten Weise zur Ausführung kam, konnte nicht mehr festgestellt werden.

Der seinerzeit aufgerichtete Schulbau war im Laufe der Jahre baufällig geworden und entsprach Ende der 1880er Jahre keinesfalls mehr den an ihn zu stellenden Anforderungen. Infolgedessen wurde in den Jahren 1890/91 in unmittelbarer Nähe des alten Baues ein neues Schulhaus errichtet und am 13. September 1891 seiner Bestimmung übergeben. Die alte Schule mit Nebengebäuden wurde abgerissen und an ihrer Stelle errichtete man die Abortanlagen und die nötigen Nebenräume für die Haushaltführung des Lehrers. Das übriggebliebene Gelände wird als Schulhof benutzt und dient den Schulkindern als Spielplatz. Über 100 Jahre wurde dieses Gebäude als Schule genutzt (??), bis zum Neubau der Grundschule im Jahr 1991am Ortsrand neben Kindergarten und Schwimmbad.

1735 schätzte Jost Steup in seiner Eigenschaft als Zimmermeister das durch Brand zerstörte Haus des Bauers Henrich Roß in Marienberg auf 120 Reichstaler.

1741 wurde er nach einem Grundbesitz von 18 Morgen und mit einem Viehbestand von 2 Zugochsen, 5 Kühen, 2 Rindern (Kälbern), 2 Schweinen und einer Ziege zur Steuer veranlagt.

Seine Ehefrau starb am 9. November 1741 in Langenbach.

Er soll in der Pfalz gestorben sein, wo er vermutlich als Handwerksmeister (Zimmermann) tätig war.

Die Tochter Anna Gertraud Steup heiratete am 5. Februar 1747 den Bauer Johann Jost Zeiler zu Hardt, und die andere Tochter Anna Elisabeth Steup ehelichte am 17. März 1748 den Bauer Johann Thönges Zehrung in Ritzhausen.

 

 

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