Heinrich Steup wird am 13. September 1876 in Northeim (Niedersachsen) geboren, als Sohn des Ernst Rudolf Steup sen. und seiner Ehefrau Amalie Wilhelmine Berta geb. Bartels.

1890/91 besucht er das Königliche Gymnasium zu Eisleben. Nach dem Abitur studierte er Rechtswissenschaften und war anschließend viele Jahre Leiter des Sekretariates der Depositenkasse der Commerz- und Privatbank in Berlin.

1910 heiratet er im Alter von 34 Jahren am 29. September Brigitta Scheidt, Tochter des Generaldirektors Edmund Scheidt aus Grodzisk bei Warschau. Die Ehe wurde im Jahre 1917 wieder geschieden.

1915 promoviert er mit einer Arbeit über "Das lokale Kreditgeschäft der Berliner Großbanken" zum Doktor der Staatswissenschaften an der Universität Würzburg.

Am 1. Weltkrieg nahm er infolge Reklamation aktiv nicht teil, er leitete etwa ein Jahr lang die dem Reichsfinanzministerium unterstellte Postüberwachungsstelle in Berlin.

Nach dem 1. Weltkrieg war er längere Zeit in der amtlichen "Devisenbeschaffungsstelle GmbH, Berlin", tätig, die den Devisenbedarf vorwiegend für Reparationszahlungen der Reichsstellen beschaffte.

1905 wird die „Deutsche Akustik-Gesellschaft mbH“ in Berlin-Reinickendorf-Ost gegründet, die elektrische Hörgeräte entwickelt.

1906 konstruiert die „Deutsche Akustik-Gesellschaft mbH“ in Berlin für Schwerhörige einen "Akustik" genannten Apparat, der aus einem Mikrophon besteht, dass durch ein übersponnenes Kabel mit einem Telefon verbunden ist. Der Redende spricht in das Mikrophon, während der Schwerhörige das Telefon ans Ohr hält. Die zum Betrieb notwendige Trockenbatterie ist so klein, dass man sie in der Tasche tragen kann.“ Siemens & Halske produziert erst 1910 ihre ersten Hörgeräte, anfangs für schwerhörige Mitarbeiter und deren Familienangehörige.

1907 gründet Heinrich am 6. Juni zusammen mit 4 anderen Kaufleuten die „Lichtenberger Terrain Aktiengesellschaft“. Gegenstand der Firma ist der Erwerb, die Verwaltung und die Verwertung von Grundstücken.

1914 wird die Firma „Elektro-Simson GmbH“ gegründet.

1918 stirbt der Direktor der „Deutschen Akustik-Gesellschaft mbH“ Alfred Hahn im Alter von 50 Jahren. Der Firmensitz befindet sich in der Motzstraße 43 in Berlin-Wilmersdorf.

1918 im Juli übernimmt Clara Hahn die Geschäftsführung der „Deutschen Akustik-Gesellschaft mbH

1919 im September wird Heinrich Steup zusammen mit Otto Bernhard und Paul Poradowski Geschäftsführer im „Verlag der deutschen Grundeigentümer-Zeitung GmbH“. Zur gleichen Zeit gründet er zusammen mit Otto Bernhard die "Steup- und Bernhard-Verlagsgesellschaft mbH, Berlin"

1919 scheidet der Kaufmann Arthur Reimann als Geschäftsführer der „Elektro-Simson GmbH“ aus und Clara Hahn wird seine Nachfolgerin.

1922 heiratet Heinrich Steup im Alter von 46 Jahren, am 6. September, in zweiter Ehe die verwitwete Clara Hahn, geb. Krauss.

1924 im November erhält Heinrich Steup Einzelprokura der „Deutschen Akustik-Gesellschaft mbH“. Geschäftsführerin ist weiterhin seine Ehefrau Clara.

1924 löst Heinrich Steup im Juli seine Frau Clara als Geschäftsführer der „Elektro-Simson GmbH“ ab. Gesellschafter ist weiterhin Clara Steup.

1926 ist Clara Steup weiterhin Geschäftsführerin der „Deutschen Akustik-Gesellschaft mbH“. Die Prokura von Heinrich ist erloschen.

1931 brachte die Deutsche Akustik-Gesellschaft ihr Modell „Akustik Silber“ auf den Markt. Der Modellname wurde aufgrund des 25-jährigen Firmenjubiläums gewählt. 

 

 

Das Modell "Akustik Silber" hatte zwei Batterien, diese erlaubten eine doppelte Nutzung als Tischgerät oder tranportables „Körpergerät“.

Die Tischbatterie hat oben eine bewegliche Steckverbindung, die es erlaubt das Mikrophon aufrecht zu positionieren.

Die zweite Batterie kann in einer Tasche getragen werden. Das Mikrophon hat auf der Rückseite einen 5-fach Schalter zur Lautstärkenregelung. Der Ohrlautsprecher hat in der Mitte einen Nippel.

 

 

1933 am 30. Oktober wird Wilhelm Bremer zum zweiten Geschäftsführer der Firma „Elektro-Simson GmbH“ bestimmt und die Firma wird umbenannt in „Dr. Steup und Bremer (vormals Elektro-Simson) GmbH“. Firmengrundlage ist der Vertrieb technischer Artikel.

1934 am 9. April stirbt Heinrich im Alter von 57 Jahren in Berlin.

1935 im Februar beschließen die Gesellschafter der Firma „Dr. Steup und Bremer (vormals Elektro-Simson) GmbH“ die Auflösung der Firma. Als Liquidator wird der bisherige Geschäftsführer Bremer bestellt.

1935 wird die "Steup- und Bernhard-Verlagsgesellschaft mbH, Berlin" ebenfalls aufgelöst.

1936 am 4. Juli erlischt die Firma „Dr. Steup und Bremer (vormals Elektro-Simson) GmbH“ beim Amtsgericht in Berlin.

1937 hat die „Deutschen Akustik-Gesellschaft mbH“ zwei Gesellschafter, die Kauffrau Clara Steup und den Kaufmann Werner Koch aus Berlin. Im Februar 1937 wird der Firmenname in „Deutschen Akustik-Gesellschaft Steup & Co.“ geändert. Die Firma wird in eine offene Handelsgesellschaft umgewandelt.

1945 nach dem Kriegsende im April liegt der Firmensitz in Ost-Berlin, die Produktion in der Brienzer Straße in Reinickendorf-Ost wird eingestellt und in Lichtenberg neu aufgebaut. Bereits im November 1945 konnte die Produktion wieder aufgenommen werden, bis zu 3000 Apparate werden monatlich hergestellt und ca. 400 technisch überholt. Größte Schwierigkeit ist die Beschaffung der notwendigen Trockenbatterien. Die Nachfrage aus allen vier Besatzungszonen ist groß, der Auftragsbestand besteht aber zu großen Teilen aus Reparationslieferungen.

1949 ist die „Deutschen Akustik-Gesellschaft Steup & Co.“ ein „VolksEigener Betrieb“. Produktion und Verkauf „ab Werk“ erfolgt in der Möllendorffstraße 53-54, Berlin-Lichtenberg.

1963 stirbt Clara Steup am 24. Juli im Alter von 86 Jahren. Sie wird auf dem Städt. Friedhof in Berlin-Wilmersdorf beerdigt.

 

 

 

 

 

 Anmerkungen:

1) Reklamierung nannte man im Ersten Weltkrieg das Freistellen von zum Kriegsdienst eingezogenen Soldaten für zivile (meist kriegswichtige) Arbeiten, z. B. auf Werften oder in Rüstungsbetrieben. Reklamierte konnten schon bei geringen Verstößen an die Front geschickt werden.

Keine Kommentare

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.