1953 Hans, 20 Jahre Zwangsarbeit
Hans Steup wird am 28. August 1910 in Korbach, Kreis Waldeck-Frankenberg, Hessen geboren, als Sohn des Ludwig Reinhard Steup und seiner Ehefrau Lina geb. Zeiler, Tochter des Landmanns und Schmiedemeisters Theodor Karl Zeiler und seiner Ehefrau Karoline, geb. Steup. Der Vater arbeitet als Werkmeister bei den "Adlerwerken vorm. H. Kleyer AG" in Frankfurt am Main.
Nach dem Besuch der Grundschule wechselt er zwischen 1919 und 1925 auf die Westend-Mittelschule in Frankfurt/Main. Anschließend besucht er für ein Jahr die höhere Handelsschule, die er mit dem erfolgreichen Abschluss vor der Handelskammer verlässt.
Hans und sein Bruder Alfred sind stadtbekannte Rudererer, sie fahren im Zweier ohne Steuermann.
Am 6. April 1926 beginnt Hans eine kaufmännische Lehre bei der Firma "Elias Heymann, St. Gallener Stickerei Manufaktur" in der Weserstraße 33-II in Frankfurt, die er erfolgreich beendet. Nach seiner Ausbildung wird er von seinem Lehrbetrieb als Angestellter übernommen. Er ist für die geschäftliche Korrespondenz, das Exportgeschäft sowie für die Buchhaltung der Firma zuständig.
Zwischen Hans und seinem jüdischen Arbeitgeber-Ehepaar entwickelt sich ein enges Arbeits- und Vertrauensverhältnis, das sich über die Jahre weiter festigt. Nachdem im Januar 1933 in Deutschland die Nationalsozialisten an die Macht kommen und damit klar wird das sich in der Folgezeit die Situation für Juden dramatisch verschlechtert, entscheidet sich das Unternehmer-Ehepaar nach Frankreich zu emigrieren. Auf Grund der bisherigen tadellosen Zusammenarbeit wird ihm das Angebot unterbreitet, das Ehepaar nach Frankreich zu begleiten um die Firma dort wieder aufzubauen.