Christ Steup d.J. wurde um 1642 als Sohn von Christ Steup d.Ä. und seiner Frau Diechen, geb. Lupp geboren. Er heiratete 1665 (21. Trinit) Catharina Held, des Bauers Henrich Held von Nisterberg eheliche Tochter, mit der er 5 Söhne und 6 Töchter zeugte.

Er lebte als Bauer in Bach und war Schultheiß des Kirchspiels Marienberg. Als solcher wird er 1689 bei Aufrichtung des Lagerbuches bzw. Stockregisters der Kirchengüter zu Marienberg genannt.

Unterschrift von Christ Steup

Durch Beschluß der Landesregierung vom 31. Mai 1699 wurde ihm und dem Amtmann Grüter zu Beilstein auf ihren Antrag zur Gewinnung und Förderung von Steinkohlen (Braunkohlen) im Kirchspiel Marienberg die erbetene Erlaubnis erteilt und dem Ansuchen "dergestalt willfahret, daß sie nach Nassauischem Bergrecht und gewohnheit mit sothanem Bergwerk belehnet, vor Eintrag befreyet, dagegen die behörige und vermög solcher Bergordnung übliche praestanda (Abgaben) gnädigster Herrschaft entrichten und abtragen sollen."

Ob und in welchem Umfange die beiden von dem ihnen verliehenen Mutungsrecht[1] damals Gebrauch gemacht haben, war nicht festzustellen. Es konnte aber ermittelt werden, daß in der Zeit von 1718 - 1730 in der Gemarkung Langenbach im Distrikt "In der Esch" ein Kohlenbergwerk in Betrieb war. Dort hatte man zum Abbau und zur Förderung von Kohlen einen Stollen in den Berg getrieben, der zwar im Laufe der Jahre zusammengestürzt ist, aus dem aber heute noch Wasser fließt. Ebenso zeugen Berghalden, Bodensenkungen und tiefe Erdeinbrüche noch immer von dem Bestände der einstigen Kohlengrube. 1729 wurden von dem Steiger Jonas (Christian) Lindorff zu Langenbach 59 Fuder und 5 Zain Kohlen abgesetzt und zum Preise von zusammen 178 gl., 21 alb. und 2 Pf. verkauft. Die Aufsicht über den Grubenbetrieb führte der damalige Bergmeister Johann Henrich Eßler, vormals gewesener Rittmeister, der am 10. März 1730 in Marienberg starb.

Vieles läßt darauf schließen, daß Schultheiß Steup ein eifriger und vielseitig beschäftigter Mann war, der nicht nur persönliche Ziele verfolgte, sondern auch stets die Belange der Herrschaft und seiner Kirchspielsbewohner im Auge hatte.

Beide Ehegatten starben in 1706.

Christ und sein Bruder Bäst (Sebastian) blieben nach dem 30-jährigen Kriege als einzige Träger des Namens Steup im Kirchspiel Marienberg übrig, nachdem ihr Bruder Jost 1674 und ihr Vater Christ d.Ä. 1687 gestorben waren und auch Peter Steup, Sohn des verstorbenen Thönges Steup zu Pfuhl, 1683 das Zeitliche gesegnet hatte, ohne männliche Nachkommen zu hinterlassen.

Christ und Bäst wurden die Stammväter der beiderseitigen Familien und hinterließen eine große Nachkommenschaft.

 

 

Anmerkungen:

[1] Eine Mutung, auch Muthung, ist ein Antrag eines Muters bei einer Bergbaubehörde auf Bewilligung einer Genehmigung zum Bergbau. Nach den neueren deutschen, preußischen, sächsischen und österreichischen Berggesetzen begründete die den gesetzlichen Erfordernissen entsprechende Mutung einen Rechtsanspruch auf Verleihung des Bergwerkseigentums. Dieser Rechtsanspruch galt jedoch nicht gegenüber der verleihenden Behörde, sondern gegenüber Dritten. Heute noch steht in der Geologie Mutung für Ortung der Gesteine in der Tiefe, die Felsmutung, während für den historischen Begriff des „Suchens und Fündigwerdens“ Prospektion verwendet wird.

 

 

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