Johann Theis Steup wurde am 18.5.1794 in Hardt geboren und starb am 22.7.1815 in Gent (Belgien). Sein Name ist auf dem Waterloo-Denkmal auf dem Luisenplatz in Wiesbaden verzeichnet. Im Zentrum des Platzes steht der Waterloo-Obelisk, der an die in den Befreiungskriegen 1815 gegen Napoleon gefallenen Nassauer erinnert. Er wurde zum 50. Jahrestag dieses Ereignisses aufgestellt. Das Denkmal mit springendem Pferd von 1937 erinnert an das "1. Nassauische Feldartillerie-Regiment Nr. 27 Oranien".

Im Sterberegister befindet sich folgender Eintrag:

"Der Gestorbene zog in dem Jahre 1815 als freiwilliger Jäger nach den Niederlanden, erhielt in der Schlacht bei Quatre-Bras einen Schuß in den Unterleib, kam zu Gand (Gent) in das Hospital, in dem er an der Verwundung starb."

Die Schlacht von Quatre-Bras

Napoleon war am 1. März 1815 von seinem Exil auf der Insel Elba nach Frankreich zurückgekehrt. Bereits am 25. März verpflichteten sich Preußen, Großbritannien, Russland und Österreich ihre Armeen zu mobilisieren und Napoleons Hoffnungen ein Ende zu bereiten. In ganz Europa wurden Truppen in einem nie dagewesenen Ausmaß mobilisiert, um Napoleon zu stoppen. Allein 700.000 Mann der Verbündeten waren zum Einsatz in den Feldarmeen eingeplant, weitere 250.000 Soldaten sollten im rückwärtigen Raum eingesetzt werden. Um einer Vereinigung aller Armeen gegen sich zu entgehen und kein ähnliches Szenario wie im Feldzug von 1814 zu erleben, entschloss sich Napoleon zu einem präventiven Militärschlag, wobei er damit rechnete, seine Gegner auf Augenhöhe nacheinander schlagen zu können.

Nachdem die 128.000 Mann starke Grande Armée in der Nacht vom 14./15.Juni die französisch-belgische Grenze überschritten hatte, kam es am 15. Juni zu ersten 

Scharmützeln zwischen preußischen und französischen Truppen bei Charleroi, Gilly und Gosselies. Bei dem kleinen Ort Quatre-Bras südlich von Waterloo verteidigten britische, niederländische, belgische und deutsche Truppen unter Sir Arthur Wellesley, Herzog von Wellington die dortige Kreuzung der Strassen von Charleroi nach Brüssel und Nivelles in Richtung Namur gegen die französischen Truppen der Grande Armée unter dem Kommando von Marschall Ney.

Zeitgleich fand die Schlacht von Ligny zwischen französischen Truppen unter Napoleon und preußischen Truppen unter dem Kommando des Feldmarschalls Blücher (siehe auch) wenige Kilometer entfernt statt. Durch die Kämpfe um Quatre Bras wurde Sir Arthur Wellesley, Herzog von Wellington daran gehindert, seiner Garantie, der verbündeten preußischen Armee im Falle eines Angriffs durch Napoleon zur Hilfe zu eilen, nachzukommen. Während die französischen Truppen nahezu 4.000 Mann an Ausfällen verzeichnen mussten, betrug diese Zahl bei der Anglo-Alliierten Armee zwischen 4.800 und 6.000 Mann. Zwar ist Quatre-Bras als taktischer britischer Sieg anzusehen, da das Schlachtfeld behauptet wurde. Strategisch konnten die französischen Truppen vor Quatre Bras einen Weitermarsch dieser Truppen nach Ligny, zur Unterstützung der dort kämpfenden preußischen Truppen verhindern. Damit wurden beide Armeen getrennt angegriffen. Die eigenwillige Befehlsführung von Marschall Ney verhinderte aber auch einen größeren Erfolg in der Schlacht von Ligny, da das I. Korps der französischen Nordarmee den 16. Juni auf dem Marsch von einem Schlachtfeld zum anderen verbrachte. Dies ist eine Situation, wie sie in der Schlacht bei Jena und Auerstedt eingetreten war, als das I. französische Korps zwischen Jena und Auerstedt hin- und hermarschierte und damit nutzlos war. Hätte Ney bzw. das I. Korps - wie von Napoleon beabsichtigt - bei Ligny eingreifen können, wäre die Niederlage der Preußen bei Ligny deutlicher ausgefallen, was möglicherweise zu einem anderen Feldzugsverlauf 1815 geführt hätte.

 

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