Im Jahre 1651 wurde in einem Wald bei Schönberg ein Bergwerksbetrieb eröffnet, die spätere "Grube Alexandria". Die Jahreszahl ist somit für den Raum Höhn von großem Interesse, belegt diese doch die Anfänge eines über Jahrhunderte bedeutsamen lokalen Wirtschaftszweiges, wo teilweise über 1000 Menschen Arbeit fanden.
1699 baten Johann Peter Grohe und Johann Jacob Haaß beim Fürsten von Nassau-Hadamar um Erlaubnis, nun auch am linken Talhang der großen Nister nach Bodenschätzen suchen zu dürfen.
1701 wurde dann auch im Wald beim „Kackenberger Stein“ nach Bodenschätzen gesucht.
1703 nehmen die beiden vorgenannten Grohe und Haaß mit dem Oberjäger Schilling in der Gemarkung Höhn ein Bergwerk in Betrieb. Die Kohle wurde verkauft. Von 1739 bis 1743 wurden insgesamt 299 Fuder gefördert.
1 Fuder zum Preis von einem Reichstaler [1 Fuder waren = 10 Zain = 8,1 m³]
Eine detaillierte Beschreibung lieferte 1786 Johann Phillip Becher in seiner Mineralogischen Beschreibung. Das Buch erschien in Berlin und kann im Original in der Wiesbadener Landesbibliothek eingesehen werden.
1961 am 7. März wurde die Grube „Alexandria“ (Alex) still gelegt. Damit endete eine etwa 200jährige Bergwerksgeschichte im oberen Westerwald.
Das Ende der letzten Höhner Zeche war ihrer einstigen Bedeutung und der langen Tradition wenig angepasst. Der letzte Betreiber, die Karlsruher Gesellschaft für Vermögensverwaltung sowie deren Tochterfirma „Westerwälder Bergwerksgesellschaft mbH“ waren wenig seriöse Unternehmen und nicht in der Lage den Grubenbetrieb aufrecht zu erhalten. Immer mehr Bergleute verloren in den letzten Jahren ihren Arbeitsplatz. Von den einstmaligen über 1.000 Bergarbeitern waren es 1955 noch 300, in 1956 noch 235, in 1957 noch 199, in 1958 noch 120, in 1959 noch 61, in 1960 noch 54 und in 1961 noch 14.
Als ewige Erinnerung erstellte die Gemeinde Höhn am Marktplatz einen Teil des Förderturmes als Denkmal.
Elektrizitätswerke Westerwald AG (Ewag)
1914 Einen echten bedeuteten Aufschwung verzeichnete die Grube „Alexandria“ mit der Errichtung der Elektrizitätswerke Westerwald AG (Ewag).
Die Ewag wurde nicht nur Eigentümer der Grube, sie nahm auch 40 bis 60% der gesamten Fördermenge ab.
Der Aufschwung durch den ersten Weltkrieg, bedingt durch den Mangel an Brennmaterialien, dauerte bis etwa 1925 an. In diesen Jahren erlebte die Grube ihre Blütezeit.
1923 waren allein im Höhner Bergwerk über 1.000 Menschen beschäftigt. Diese beförderten 163.946 Tonnen Kohle.
1954 erwarb die RWE die EWAG einschließlich der Pachtfelder Nassau, Oranien und Waffenfeld, die sich seit 1925 im Besitz des Preußag-Unternehmens befanden.
1955 verkaufte die RWE schon wieder ihren Höhner Besitz an die Firma Daelen in Wiesbaden.
1956 Das Ende des Bergbaues war abzusehen, als das Kraftwerk stillgelegt wurde.
Auch die Dormann KG, die in 1958 Eigentümer der EWAG und der Preußag-Felder wurde, konnte keinen Aufschwung mehr herbeiführen. Deren Nachfolger besiegelten dann schließlich das Ende einer langen Bergbautradition.
Die Lichtversorgung
Mit der Erbauung des Elektrizitätswerkes in Höhn um 1910 kam auf dem Westerwald der große Umschwung in der Lichtversorgung. Schon nach einigen Jahren brannte in einigen Orten das elektriche Licht.
1916 In der Gemeinde Oellingen wurde der Anschluss an das Stromnetz vollzogen. Seitdem erstrahlt auch in den Häusern das angehende Licht. Zur Beleuchtung der Straßen wurden dann bald an zentralen Stellen Lampen angebracht. Diese spendeten abends nur spärlich Licht, aber es war immerhin schon eine Verbesserung. Man brauchte nicht mehr im Dunkeln zu tappen. Während des letzten Weltkrieges war die Straßenbeleuchtung ganz ausgeschaltet. Nach dem Krieg wurde eine provisorische Beleuchtung angebracht.
1953 Die neue, moderne Neonbeleuchtung wurde installiert. Ein wunderbar mildes und vor allem helles Licht verwandelte ab dann die Nacht zum Tag. Leider ging zur bestimmten Uhrzeit das Licht in der Nacht wieder aus. 1974 entschloss sich der Gemeinderat, das Licht die ganze Nacht durchbrennen zu lassen.
Quelle: Homepage der Gemeinde Höhn