Adolf Steup wurde am 3. September 1875 in Höhn geboren, als Sohn des Kaufmanns, Gast- und Landwirts zu Höhn Albert Herman Steup und seiner Ehefrau Amalie Fischbach.

Nach Besuch der Volksschule und weiterer Fortbildung durch Privatunterricht trat er Ostern 1890 bei seinem Vater in die Lehre ein. Vom 1. August 1893 ab ergänzte er seine kaufmännische Ausbildung durch eine zweijährige Tätigkeit in dem Büro der Firma Bocks & Co., Bürsten- und Pinselfabrik, Nisterhammer[1] bei Hachenburg. Ende August 1895 kehrte er in das väterliche Geschäft (sein Vater lebte als Kaufmann, Gast- und Landwirt zu Höhn) zurück und vertiefte in der Zeit vom 1. September 1895 bis Ende 1896 seine Kenntnisse in der englischen und französischen Sprache durch täglichen Privatunterricht bei Herrn Dekan Heyn in Marienberg. Sodann bekleidete er nacheinander, von Anfang Januar 1897 bis Ende August 1908, Stellungen als Buchhalter, Kassierer und Korrespondent in einer Reihe verschiedenartiger Geschäftsbetriebe in Hachenburg, Bingen a. Rhein und Frankfurt a. M.

Vom 16. Oktober 1904 bis 15. September 1905 war er Geschäftsgehilfe und englischer Korrespondent in Großfirmen in England. Am 1. September 1908 übernahm er einen Posten im kaufmännischen Büro der Gewerkschaft Alexandria zu Höhn, und vom 1. Januar 1911 bis Ende 1917 war er als Prokurist in einer ersten Deutschen Vaseline-Fabrik zu Offenbach a. M./Hamburg tätig. Hierauf wurde er zum Heeresdienst eingezogen. Ab 6. April 1918 aus diesem wieder entlassen, fand er Beschäftigung als Büroleiter beim Elektrizitätswerk Westerwald Aktien-Gesellschaft, in Höhn, in welcher Stellung er bis Ende 1920 verblieb, um Anfang 1921 die Stelle des kaufmännischen Leiters beim Städtischen Elektrizitätswerk in Bautzen in Sachsen zu übernehmen. In allen diesen Stellungen hat er mit Verständnis, Pünktlichkeit und großem Fleiße gewirkt und sich überall Vertrauen und Anerkennung der Geschäftsund Betriebsleitungen erworben.

Im Adressbuch von Bautzen findet sich 1929 folgender Eintrag:   I0474 Steup Adolf Adressbuch Bautzen 1929

Am 9. Dezember 1909 verheiratete er sich mit Anna Marie Schneider aus Essen (Ruhr), geb. 6. Februar 1885 zu Holsterhausen, Tochter des Portiers Christian Schneider und seiner Ehefrau Franziska, geb. Bleidt zu Essen. Mit dem 1. Oktober 1941 trat er in den Ruhestand. Die beiden aus der Ehe hervorgegangenen Söhne sind:

  1. Alfred Steup, geb. 22. Januar 1911 in Höhn. Bestand 1932 das Abitur an einer höheren Schule in Bautzen. War dann längere Zeit als Rundfunktechniker tätig und widmete sich anschließend dem Studium des Flugzeugbaues. Im zweiten Weltkrieg (1939/45) war er als Flieger-Oberingenieur[2] a. Kr.[3] eingesetzt. Nach Entlassung aus dem Kriegsdienst fand er im Rundfunkfach in Goslar (Harz) Beschäftigung. Seit 7. September 1939 ist er mit der Lotte Hörning aus Dresden verheiratet. Der Ehe entsprossen

    1. Gunar Steup, geb. in Goslar und

    2. Gunhild Steup, geb. in Goslar. 

  2. Herbert Steup, geb. am 25. März 1922 in Bautzen. Er bestand 1940 das Abitur an einer höheren Schule in Bautzen und widmete sich anschließend zwei Semester dem Studium der Naturwissenschaften auf der Universität Leipzig. 1941 wurde er zum Wehrdienst einberufen und war im zweiten Weltkrieg zuletzt als Nachrichten-Offizier (Leutnant der Luftnachrichten-Truppe) eingesetzt. Beim Waffenstillstand am 8. Mai 1945 geriet er in englische Kriegsgefangenschaft, aus der er im gleichen Jahre noch entlassen wurde. Er ist unverheiratet und hat die Absicht, weiterzustudieren und einen technischen Beruf zu ergreifen. Herbert wird später Ingenieur und Professor für Stabilitätstheorie, Stahlbau und Bauingenieurwesen an der Sektion Bauingenieurwesen der TU Dresden. Er stirbt am 13. November 2013 im Alter von 91 Jahren.

 

 

Anmerkungen:

[1] Im Jahr 1570 erhielten die Grafen von Sayn das Privileg zur Errichtung eines Hammerwerkes in Nister, lange Zeit verpachtet und 1707 wieder in herrschaftlichem Besitz. 1769 wird der Burggraf Georg Friedrich Freudenberg Besitzer; 1802 tritt die Britisch-Nassauische Eisenwerksgesellschaft in Hachenburg als Eigentümerin auf und modernisiert den Betrieb. 1892 besteht darin die Bürstenfabrik Bocks & Co.; nach 1942 ist das Industriewerk Nisterhammer wieder ein Eisenbetrieb, ab 1956 als Nisterhammer Maschinenbau GmbH. Der Nisterhammer war einstmals der erste Großbetrieb im Oberwesterwald.

[2] Die Dienstgrade des "Ingenieurkorps der Luftwaffe" führten eigene Bezeichnungen wie Fliegeringenieur (Leutnant), Flieger-Oberingenieur (Oberleutnant), Flieger-Hauptingenieur (Hauptrnann), Flieger-Stabsingenieur (Major), Flieger-Oberstabsingeneour (Oberstleutnant), Flieger-Oberstingenieur (Oberst). Im Verlauf des Krieges wurden diese Bezeichnungen und teilweise auch die Abzeichen geändert.

[3] auf Kriegsdauer

 

 

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