Albert Steup wird am 26. Juni 1884 in Marienberg geboren, als Sohn des Hermann Wilhelm Steup und seiner auf der Hardter Mühle geborenen Ehefrau Christine geb. Klöckner. Am 24. Juni 1911 heiratet er Theodora Johanna Müller, geboren am 24. Oktober 1883 zu Langenbach bei Kirburg, Tochter des Schuhmachers Peter Müller zu Langenbach b. K., geboren daselbst am 25. Dezember 1848, gestorben am 13. November 1917 in Marienberg und dessen Ehefrau Luise Wilhelmine Weyand, geboren am 26. Juli 1851 zu Langenbach b. K. und gestorben ebenda am 1. August 1890.
August Müller, der Bruder von Theodora, wandert 1892 im Alter von 18 Jahren in die USA aus und hat nach seiner Emigration viele Briefe an seine Verwandten in der alten Heimat geschrieben.
Albert erlernte das Schuhmacherhandwerk und betrieb als Schuhmachermeister seit 1905 eine eigene Werkstatt in Marienberg. Zwischen 1915 und 1933 arbeitete er als Maschinist im Elektrizitätswerk in Höhn. Nach langjähriger Arbeitslosigkeit kam er 1938 als Postbote an das Postamt Marienberg, bei dem er zuletzt als Posthelfer beschäftigt war. Seit Mitte 1949 ist er Rentenempfänger.
1926 baute er die Scheune des elterlichen Hauses in Marienberg, Bismarckstraße 11, zu einem Wohnhause um, das er nach Fertigstellung bezog und sich darin wohnlich einrichtete.
Zur Entnazifizierung wurden schon im Jahre 1945 bei allen Dienststellen "Ausschüsse zur Prüfung der politischen Haltung der Beamten" gebildet. Beim Postamt Marienberg gehörte Albert Steup diesem Ausschuß an. Im September 1945 wurde beschlossen, daß 2 Beamte, die vor dem 1. Februar 1933 der NSDAP beigetreten waren, entlassen werden mußten und 2 Ruhestandsbeamten die Versorgungsbezüge gesperrt wurden, weil sie gleichfalls vor dem Stichtag Parteimitglied waren. [Erfahrungsgemäß wurden diese Maßnahmen relativ schnell wieder zurückgenommen]
Albert Steup war es auch, der bereits im Oktober 1945 die Postämter Hachenburg, Westerburg und Rennerod aufsuchte und Mitglieder für die Einheitsgewerkschaft, Gruppe "Post und Telegraphie", warb. Es ist bekannt, daß ihn in Rennerod der damalige Postmeister aus den Diensträumen verwies, er durch die Hintertür wieder hereinkam und seine Werbetätigkeit erfolgreich fortsetzte.[1]
Er ist ein stets freundlicher und hilfsbereiter Mann, der auch der Quäkerbewegung angehört, einer religiösen Sekte, die Eid und Kriegsdienst verwirft, aber die internationale Hilfstätigkeit (Quäkerspeisung) fördert und unterstützt und sich durch ihre menschenfreundlichen Bemühungen aller Art große Verdienste erworben hat.
Der Sohn Fritz Steup wird am 12. Mai 1912 geboren. Er erlernte nach Entlassung aus der Volksschule bei seinem Onkel Emil auf dem Elektrizitätswerk in Höhn das Schlosser- und Dreherhandwerk. 1937 verzog er, um beruflich weiterzukommen, nach Kassel und wohnte in Hoof bei Kassel. Nach vielseitiger Tätigkeit war er seit 1938 als Konstrukteur für Werkzeuge und Maschinen erfolgreich tätig.
Am 23. Dezember 1939 verheiratete er sich mit Elfriede Wilhelmine Hüserich aus Hamm (Westfalen), geboren am 16. Juni 1918 in Stockum bei Lünern (Westfalen), Tochter des Eisenbahners Karl Hüserich, geb. am 22. Mai 1876 in Südkamen (Westfalen), gest. 9. April 1940 in Hamm (Westfalen), und dessen Ehefrau Elfriede Hönecke, geb. 28. November 1883 zu Lünern bei Unna (Westfalen).
Der Ehe entsproß am 2. Mai 1941 in Kassel ein Sohn.
Anfang Dezember 1949 wurde Fritz in Kassel arbeitslos und siedelte mit seiner Familie nach Marienberg über, wo er in seinem Elternhause Wohnung fand. Seit Mitte 1950 ist er wieder als Konstrukteur und Maschinenbauer in der Jung'schen Lokomotivfabrik in Jungenthal bei Kirchen im Siegerland tätig.
Anmerkungen: