Julius Steup wurde am 1. November 1902 geboren. Am 18. Oktober 1930 verheiratete er sich mit Gertha Emmy Schmidt, geb. 9. Oktober 1906 in Marienberg, Tochter des Bürodirektors Wilhelm Schmidt und seiner Ehefrau Emma, geb. Küchler zu Marienberg.
Der Ehe entsproß am 26. Mai 1935 im Krankenhaus zu Marienberg die Tochter Ursula Hildegard Steup. Sie besuchte die Volksschule (Grundschule) in Erbach und die Mittelschule (Realschule) in Hachenburg, an der sie Ostern 1951 die Abschlußprüfung bestand. Anschließend setzt sie ihre Studien am Gymnasium in Altenkirchen zur Ablegung der Reifeprüfung fort.
Seine Gattin starb am 2. Oktober 1939 nach langwieriger Krankheit in der Klinik zu Gießen. Die Verstorbene wurde nach Marienberg übergeführt und unter großer Beteiligung der Bevölkerung, die ihre Anteilnahme außerdem durch reiche Blumen- und Kranzspenden bewies, auf dem Marienberger Friedhof beigesetzt.
Er bestand am 3. Juli 1923 am Seminar in Moers a. Rhein mit gutem Erfolg die Lehrbefähigungsprüfung. Anschließend wurde er bei dem damaligen großen Überfluß an Junglehrern - kurz nach dem verlorenen ersten Weltkrieg (1914-18) - nicht im Schulamt, sondern in der Jugendpflege auf dem Kreiswohlfahrtsamt (Landratsamt) in Marienberg beschäftigt.
Später übertrug ihm die Regierung in Wiesbaden die freie LehrersteIle in Bach, wo er auch mit gutem Erfolg die zweite Lehramtsprüfung bestand und am 1. Oktober 1930 endgültig angestellt wurde.
Im zweiten Weltkrieg (1939-45) war Julius Steup zunächst von seiner Behörde reklamiert, wurde aber später nach Erklärung des totalen Krieges zur Wehrmacht eingezogen und geriet beim Waffenstillstand am 8. Mai 1945 in amerikanische Gefangenschaft. Als Kriegsgefangener war er in Frankreich interniert und zuletzt im Arbeitslager Dachau untergebracht, aus dem er Ende November 1946 entlassen wurde. Anschließend hielt er sich bei seinen Eltern in Büdingen auf.
Seine weitere Verwendung im Schuldienst hing von der Entscheidung der Spruchkammer ab. Nach seiner Entnazifizierung wurde er seit 1. Dezember 1949 wieder im Schuldienst von Hachenburg beschäftigt. Er galt als tüchtiger und geschickter Lehrer, der gewissenhaft und sorgfältig seine Pflicht erfüllte.
Am 22. September 1950 starb er plötzlich und unerwartet infolge einer Gehirnblutung in Büdingen. Über sein Ableben schrieb die Westerwälder Zeitung am 25. September 1950:
"Lehrer Steup †
Hachenburg. Am 22. September starb in den späten Abendstunden unerwartet in Büdingen Lehrer Steup infolge einer Gehirnblutung. Er war seit dem 1.12.1949 an der hiesigen Volksschule tätig. Mit ihm verliert die Schule einen pflichtbewußten, eifrigen Lehrer und einen aus echter pädagogischer Verantwortung handelnden Erzieher. Während der kurzen Zeit seines Wirkens an der Schule hat er sich sowohl bei seinen Kollegen wie auch bei der Bevölkerung große Wertschätzung und Achtung erworben. Schulgemeinschaft und Bevölkerung werden dem so früh verstorbenen Jugenderzieher ein ehrendes Gedenken bewahren."
Der Männergesangverein Erbach, dessen Dirigent er war, widmete ihm folgendes Gedenken:
"Nachruf.
Männergesangverein Erbach (Westerwald). "