Das freiwillige Jägerkorps wurde nur für die Dauer der Befreiungskriege 1813/15 gebildet; es setzte sich zusammen aus allen unverheirateten, diensttauglichen und abkömmlichen Forst Jägern, Revierförstern, Forstkandidaten, Jägerburschen, Forstaufsehern und Waldförstern, die das 18. Lebensjahr zurückgelegt und das 40. noch nicht überschritten hatten, sodann aus reitenden Jägern, endlich aus Freiwilligen, welche sich dazu meldeten und im Scharfschießen mit gezogenen Büchsen wohl geübt und erfahrene Schützen waren. Führer des Corps war der Hauptmann und damalige Hofgerichtsrat Emil Bergmann zu Dillenburg, spätere Oberamtmann zu Wiesbaden, der auch den Niederländischen Militär-Wilhelms-Orden besaß. Die militärische Tüchtigkeit und kriegerischen Leistungen des freiwilligen Jägerkorps werden bei seiner Auflösung und der Entlassung der Mannschaften in die Heimat von dem Obersten und Brigadier, Prinzen Bernhard zu Sachsen-Weimar, in lobender Weise anerkannt. Das Zeugnis lautet:
Die freiwillig Oranien-Nassauische Jäger-Companie unter den Befehlen des Herrn Hauptmann Bergmann machte während der jetzigen Campagne einen Theil meiner Brigade aus. Diese Compagnie verdient in aller Hinsicht das größte Lob; kam sie ins Gefecht, so hielt sie sieh sehr brav, und sowohl auf dem Marsch als auch im Quartier hat sie sich stets als ein gut discipliniertes Corps gezeigt. Sie hat sich ihres deutschen Namens und ihrer schönen Bestimmung völlig würdig betragen. Dem Herrn Hauptmann Bergmann bin ich den größten Dank für seinen bewiesenen Eifer schuldig; er hat sich immer als ein acht deutscher Mann und einsichtsvoller Offizier gezeigt. Es betrübte mich innig, als ich den Befehl bekam, diese brave Compagnie in ihre Heimath ziehen zu lassen, wohin sie meine und meines ganzen Regiments Segenswünsche begleiten.
Cantonnierungs-Quartier St. Len Tarerny bei Paris, den 31. Oktober 1815
Oberst und Brigadier, (L. S.) Commandant des Linien-Regiments Oranien-Nassau Nr. 28
Bernhard, Prinz zu Sachsen-Weimar"