Deutsch-Südwestafrika war von 1884 bis 1915 eine deutsche Kolonie auf dem Gebiet des heutigen Staates Namibia. Deutsch-Südwest war es ungefähr anderthalbmal so groß wie das Deutsche Kaiserreich und die einzige der deutschen Kolonien, in der sich eine nennenswerte Anzahl deutscher Siedler niederließ. Im Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet 1915 von Truppen der Südafrikanischen Union erobert, unter deren Militärverwaltung gestellt und 1919 gemäß den Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles als Völkerbundsmandat Südwestafrika der Verwaltung Südafrikas übertragen.
Nach der ersten Landung durch die Portugiesen im Jahr 1484 blieb die Namib-Wüste im Großen und Ganzen unerforscht und wenig bekannt. Die Namib wurde schon früh in diesem Jahrhundert durch die Tatkraft und Initiative des Menschen zum Leben erweckt. Erkundungen fanden statt und schließlich lenkte die Kultivierung die Aufmerksamkeit auf mögliche "verborgene Reichtümer" dieser Einöde in Form von landwirtschaftlicher Entwicklung.
Vorfahren in Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia)...
Otto Voigts wird am 4. November 1881 in Meerdorf, Niedersachsen geboren, als Sohn des Johann Heinrich Voigts und seiner Ehefrau Ilsa Sophie Dorothea geb. Hansen.
1889 wandert sein Bruder Gustav nach Chile und 1890 sein Bruder Albert nach Deutsch-Südwestafrika aus. 1892 folgt Gustav seinem Bruder Albert nach Südwestafrika und 1893 folgt der dritte Bruder Richard ebenfalls nach Südwestafrika. 1903 kommt Otto als letzter Bruder in Südwestafrika an und beginnt dort als Farmer.
Zwischen 1904 und 1908 werden die Unternehmen der Brüder im Verlauf der Herero-Aufstandes schwer getroffen und stehen kurz vor dem finanziellen Ruin.
Arno Weitzenberg, Ehemann von Louise Steup dient zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Offizier in der Schutztruppe von "Deutsch-Südwestafrika" und war um 1905 für die Schifffahrt in Swakopmund zuständig. Von seiner Station aus unternahm er viele Patrouillen ins Landesinnere, vor allem das Flussbett des Swakop hinauf. Der Swakop ist zusammen mit seinem Nebenfluss Khan einer der größten zeitweise wasserführenden Trockenflüsse im Westen Namibias. Er ist 460 km lang und hat ein 29.409 km² großes Einzugsgebiet. Bei Swakopmund mündet er in den Südatlantik.
Arno kam zu dem Schluss, dass sich hier ideale landwirtschaftliche Bedingungen für sein Projekt bieten. Es waren ausreichend guter Mutterboden und unterirdische Wasservorräte vorhanden.
Nach einer Rückkommandierung nach Mainz nimmt der inzwischen zum Hauptmann beförderte Weitzenberg im Jahr 1910 seinen Abschied vom Militär um Straußenfarmer im Swakoptal zu werden. Erste landwirtschaftliche Erfahrung in der Landwirtschaft konnte er bereits in Ostafrika sammen, wo er zuvor stationiert war.
Im Swakoptal gab es schon Felder mit Luzerne und Gemüsebeeten. Luzerne wird vorwiegend als Viehfutter angebaut und wächst als überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von bis zu etwa 1 Meter. Sie besitzt ein tiefreichendes Wurzelsystem mit Rhizomen von über 4,5 Metern Ausdehnung, was sie ungünstige Niederschlagsperioden (Dürren) gut überstehen lässt.
Im Jahr 1912 berichtete die Kolonialpresse aus Windhuk von einem Aufsehen erregenden Mordprozess gegen zwei deutsche Landstreicher, denen die vollendete bzw. versuchte Ermordung zweier Polizeireiter zur Last gelegt wurde, um in den Besitz hoher Beträge Lohngeld zu gelangen. Abgesehen von diesem Verbrechen ermordeten und vergewaltigten die Täter im Umfeld ihrer Taten eine Herero Großmutter mit ihrer neunjährigen Enkeltochter und zuletzt einen farbigen Hütejungen. Die Urteile lauteten auf Tod durch den Strang und wurden im Gefängnishof zu Windhuk vollstreckt. Mehrere Polizeibeamte, deren Identität niemals enthüllt werden durfte (wegen Datenschutz nach heutiger Rechtsauffassung), fanden sich bereit, Fidel Anton Falk und Bruno Max Sommer vom Leben in den Tod zu befördern, weil die Justizbehörden nirgendwo einen Henker in der Kolonie auftreiben konnten.
Ernst Rudolf Voigts wird am 29 April 1913 als Sohn des Otto Voigts und seiner Ehefrau Bertha geb. Steup in Windhoek, Region Khomas, Deutsch-Südwestafrika geboren.
Sein Vater Otto Voigts dient nach Ausbruch des 1. Weltkriegs als Leutnant d. R. in der Kaiserlichen Schutztruppe von Deutsch-Südwestafrika und fällt am 4 Februar 1915 im Alter von 33 Jahren während Kampfhandlungen der deutschen Schutztruppe mit Einheiten der Südafrikanischen Union. Nach Ottos Tod zieht seine Witwe Bertha später mit ihren Kindern zurück nach Braunschweig.
Ernst Rudolf arbeitet nach Ende des 2. Weltkriegs als Studiendirektor im Hochschuldienst des Geographischen Instituts der „Technischen Universität Carolo-Wilhelmina" in Braunschweig.