Otto Steup wird am 4. April 1924 als Sohn des Karl Steup und seiner Ehefrau Marie, geb. Wehrum in Garbenteich/Hessen geboren. Aus der Volksschule entlassen, erlernte er das Handwerk der Bäcker und Feinbäcker in Gießen. Im zweiten Weltkriege wurde er 1942 zu den Panzer-Grenadieren nach Weimar eingezogen, dort ausgebildet und kam nach Kurland1). Später kämpfte er in Rußland und wurde durch einen Durchschuß im Handgelenk verwundet. Im April 1945 geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er im Juli 1945 zur Entlassung kam. Er besitzt das EK II und das Verwundetenabzeichen. Durch die Verwundung wird er an der Ausübung seines erlernten Berufes nicht gehindert und kann das Bäckerei- und Konditoreihandwerk weiter betreiben. Er verheiratete sich mit der einzigen Bäckermeisterstochter Charlotte Glinder zu Wachenbuchen bei Hanau, wo er in der Bäckerei seines Schwiegervaters tätig ist. Der Ehe entsproß am 31. März 1949 der Sohn Karl-Heinz Steup.
Die Bäckerei befindet sich in Wachenbuchen in der Hainstraße 23. Ursprünglich wird das Haus 1897 von Heinrich Glinder gebaut. Das Anwesen besteht aus Wohnhaus, Backhaus und Scheune und beherbergt 1963 die Bäckerei Glinder und Steup. Diese läßt sich die Erlaubnis geben, das neue Ortswappen in ihrem Stempel zu führen. Heute ist die Bäckerei eine Filiale der Firma Vonbirn. Im Oberstockwerk befand sich die Schuhmacherei Fritz Herrmann.1)
Bis 1981 betrieben Charlotte und Otto Steup die Familienbäckerei.
In Alt-Wachenbuchen befindet sich das Grundstück Nr. 27, es besteht an sich aus zwei Teilen. Der östliche Nr.25 war der Zehnthof: Vorne an der Straße stand das Zehnthäuschen, hinten auf dem Grundstück war die Zehntscheune mit einem tiefen Keller. Hier mußten die Einwohner die „Zehnt“ abliefern, eine Naturalsteuer. Im Hof war ein Brunnen. Der Besitzer heißt Lohfink. Den landwirtschaftlichen Betrieb in der Hainstraße 25 führt Karl-Heinz Steup.2)
2017 betreibt die Familie Steup einen Bauernhof südlich von Wachenbuchen inklusive Hofladen.