Dien Rheinische Post vom 4. Mai 2010 vermeldet folgendes:
"Als Holger Steup sein Praktikum im väterlichen Betrieb machte, da hängte er noch einen Eimer mit Werkzeug an die Lenkstange seines Fahrrades, wenn er zu einem Kunden fuhr. "Damals hatte noch längst nicht jeder Privatmann ein Telefon", erinnert sich der 48-Jährige an die 70er Jahre. "Es dauerte damals schon mal etwas länger bis wir die Kunden erreichen konnten. Alles war gemütlicher."
Heute gibt es das Internet und Mobiltelefone, Praktikanten und Auszubildende werden in Firmenfahrzeugen mit zur Arbeitsstelle genommen. In den 160 Jahren seines Bestehens hat sich die Welt des Unternehmens Ludwig Steup, Spezialist für Sanitär, Heizung und Bäder, stark verändert.
1850 hat sich der Spengler Wilhelm Steup selbstständig gemacht. Damals hieß Mönchengladbach noch München-Gladbach, Bäder mit Fußbodenheizung oder Massagewannen gab es noch nicht. In den meisten Haushalten war das Bad am Samstagabend in der Zinkbadewanne ein wöchentliches Ritual. Der Klempner und Installateurmeister Wilhelm Steup bot Blecharbeiten an und arbeitete an Industriemaschinen.
Von Generation zu Generation wurde das Familienunternehmen weitergegeben. Eine alte Rechnung vom 27. März 1930 findet sich in der Unternehmenschronik. "Ein Monteur mit Helfer, 16 Stunden à 2,60 Mark=41,60 Mark" wurde einem Mönchengladbacher Zahnarzt für die Verlegung einer Gasleitung und Installation eines Waschbeckens berechnet. Damals nahm die Materialbeschaffung den Hauptteil der Kosten in Anspruch, eine Arbeitswoche hatte 55 Stunden - inklusive Samstagsarbeit.
Nach dem Krieg baute Ludwig Steup das Familienunternehmen in der vierten Generation wieder auf. 1991 übernahmen Sohn Holger Steup und Schwiegersohn Jochen Schmitz (50) die Geschäftsführung. Ein Ingenieur, drei Meister, 21 Monteure und vier Sekretärinnen stehen auf der Gehaltsliste.
Moderne Umwelttechnik mit natürlichen Wärmequellen wie Erdwärme oder Gasheizungen, die gleichzeitig elektrischen Strom erzeugen, sind heute Schwerpunkt des Geschäfts. Badezimmer werden in 3-D-Animation am Bildschirm geplant, so dass die Kunden am Computer schon virtuell durch ihr neues Bad gehen können. Und die Auszubildenden üben heute ihre Fertigkeiten unter Anleitung eines Meisters an zwei Übungswänden mit einem voll funktionsfähigem Gasgerät und Sanitärarmaturen.
Gefeiert wird der 160. Geburtstag am Montag, 8. Mai 2010, in den Geschäftsräumen, Diebesweg 47."
Ursprünglich stammt dieser Familienzweig ebenfalls aus dem Westerwald, siehe Beitrag "1771-1820 Johann Henrich, Bauer zu Stangenroth"