Martha Steup wurde am 10. Januar 1902 in Illfurth als Tochter des Gustav Wilhelm Steup geboren. Er lebte als Landmann zu Illfurth, geb. 6. Januar 1876 zu Ritzhausen, verh. seit 30. März 1901 mit Luise Piepans, geb. 5. Januar 1873, Tochter des Aufsehers Ferdinand Piepans und seiner Ehefrau Luise, geb. Otto aus Pulfnick, Kreis Osterode in Ostpreußen. Er starb am 19. September 1941 in Stockhausen-Illfurth.
Martha war seit 13. Juni 1937 (Nr. 7 St.A. Emmerichenhain) mit dem Kaufmann und Kraftfahrer Artur Buchner in Niederroßbach verheiratet. Dort wurde er am 2. März 1901 geboren und betrieb daselbst ein Kohlengeschäft und Handel mit sonstigen Landeserzeugnissen. Am 26. August 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und hat im Westen und Osten gekämpft, im Osten seit 1941, wo er seit März 1945 vermißt wurde. Die letzte Nachricht von ihm datierte vom 25. Februar 1945 aus Kurland. Er starb nach einer Todesanzeige in der Westerwälder Zeitung vom 31. Januar 1951 infolge erlittener Verwundung am 9. Dezember 1945 im Hospital Hornkaserne in Frankfurt/Oder. Die im Handelsregister eingetragene Firma ist mit dem 20. Oktober 1949 erloschen.
Die Witwe wird als Kurz- und Maschinenschreiberin (Stenotypistin) beim Landratsamt in Westerburg beschäftigt. Ihrer langjährigen, mühe- und verdienstvollen Arbeit widmete die Westerwälder Zeitung in Nr. 11 ihrer Ausgabe vom 12./13. Januar 1952 Worte der Anerkennung und des Lobes, die hierunter zum Abdruck kommen:
„30 Jahre im öffentlichen Dienst.
Frauen verdienen oft ehrender Erwähnung, wenn auch damit ihr Alter verraten wird, was zwischen 17 und 70 möglichst vermieden werden soll. Charakterfest, still und dienstbeflissen verläßt alltäglich eine Frau das saubere Westerwälder Bauernhaus im Hohen Westerwald. Ob Sturm, ob Regen oder auch Schneegestöber - und hier oben „jaigt" es oft stark -schreitet die Unerschrockene durch die sagenumwobene „Illfurther Wiese" (Nixen sollen hier die Furth über die Nister gesucht haben) dem Bahnhof Fehl-Ritzhausen zu, um pünktlich im Dienst bei der Kreisverwaltung in Westerburg zu sein. Es ist Frau Martha Buchner aus Stockhausen-Illfurth, am 10. Januar 50 Jahre alt, Witwe des letzten Weltkrieges, die nach großen Währungs- und Kriegsschäden unverdrossen weiterarbeitet, weiter spart, heute wie vor 30 Jahren, als sie als Backfisch bei der Kreisverwaltung (früher Marienberg) eingestellt wurde. Sie ist freundlich gegen jedermann, freudig in der Arbeit, dankbar für Einkommen und Auskommen. Martha, so heißt sie im Hause der Kreisverwaltung, macht sich Arbeit und Mühe in der Abteüung für Jugend- und Gresundheits-Fürsorge. Sie ist der ruhende Pol und das lebende Nachschlagewerk im ganzen Sachgebiet. Möge es der Jubilarin vergönnt sein, in der zweiten Hälfte ihres Jahrhunderts zum Wohle der Allgemeinheit noch lange beim Kreis Dienst zu tun!"
Ihre Schwester Hedwig Steup, geb. 1. Juli 1903 in Illfurth, ehelichte am 28. März 1936 den Landwirt Theobald Erich Müller, geb. 1. September 1904 in Stockhausen-Illfurth und wohnhaft daselbst.