1645 - Lit.1 Die Herschaft Beilstein
Beilstein ist ein altes gebäut und Schloss, in einem Thal zwischen lustigen bergen gelegen, hat von alters den Grafen von Nassau Beilstein zugestanden, als aber solche abgestorben, ist es ahn die Grafen von Nassau Catzenelenbogen, als welche dan mitt simultance investiert gewesen, gekommen. Umb welche Zeitt es gebauet, kann man nicht eigentlich wissen, woher es auch diesen nahmen habe ist nicht weniger unbeweißt, ist aber fast vermutlich, das solcher nahmen endstanden von den großen langen Steinen, welche nechst dabey im Walde. Der alte Beilstein genantt liegen, und so glatt und scharf eckicht sindt, als wen solche mitt beylen öder äxten so formiret undt gehauen weren. Welche stein, wie ein großer hügel oder Berg, gleichfals aufeinander geleget, und ahn drey Orten umb Beilstein herwnb, nicht mit gereinger verwunderung anzuschauen sindt, auch nicht voll zu ergründen wie solche dergestalt sich auf einen hauffen beyeinander versambelt, man wollte dahn sagen atwa vor alters große steinerne bäute alda gestanden, welche also zerfallen, gestalt dan noch diesen tag, der eine Ort, Der alte Beilstein / dabey ein brennen, der huhnen Bron genantt, daraus die alten haben schlissen wollen, ob die Hunnen alda gewonet hatten / der ander die Schmalburg, der dritte der Beilstein genantt wirdt. Oder möchte auch woll davor halten das solche Steine bey Zeit der Sundefluth dergestalt per alluvionen zusahmen getrieben wie es fast scheintt.